Wir, die Elterninitiative der Unischule, sind sehr enttäuscht, dass der Start der Schule um ein Jahr verschoben wurde.
Es gibt einen eindeutigen Beschluss des Stadtrates für dieses Schulprojekt am Standort Johannstadt, die Verwaltung war aber in unseren Augen nicht willens, diesen umzusetzen. Wenn Kommunalbedienstete durch persönliche Interessenslagen in Konflikt mit ihrem eigentlichen Auftrag geraten, dann sollte ihr Vorgesetzter tätig werden. Dies erwarten wir nun vom Oberbürgermeister Hilbert als Leiter der Stadtverwaltung.
Die Unischule stellt keine theoretische Spielerei im Elfenbeinturm der Wissenschaft dar, sondern ist ein dringend nötiger lebendiger Versuch, Schule auf Basis aktueller Erkenntnisse der Bildungsforschung weiter zu denken und zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und erproben. Durch inklusive Ansätze werden dabei alle Bevölkerungsgruppen Dresdens einbezogen.
Der derzeitige Umgang mit diesem innovativen Leuchtturmprojekt ist blamabel für eine Stadt, die sich gerne mit Wissenschaft und Kunst schmückt, die eine offene, vorwärtsgewandte Stadt sein will.
Auch im neuen Vorschlag, die Schule an den Stadtrand (Cämmerswalder Straße) zu verdrängen, sehen wir einen Versuch der Marginalisierung und Verhinderung. Diese Schule, für die eigens ein stadtweiter Schulbezirk beschlossen wurde, gehört an einen zentralen Ort Dresdens! Wir plädieren an den Stadtrat und das Schulverwaltungsamt, weiter nach einem solchen Ort zu suchen. Ein schnell zu errichtender Containerbau auf der Cockerwiese wäre in unseren Augen geeignet. Wir fordern zudem eine Öffnung der Anmeldung im kommenden Jahr für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die durch den verzögerten Start nicht wie geplant in diesem Sommer an die Unischule wechseln können.
Die Zeit drängt: für einen Start im Sommer 2019 müssen jetzt zeitnah langfristig verbindliche Entscheidungen über einen passenden Standort getroffen werden.
Wir Eltern sind gerne bereit, an der Entscheidungsfindung aktiv und konstruktiv mitzuwirken.
Die Elterninitiative Unischule (12. Mai 2018)