Team Universitätsschule Dresden

An der Universitätsschule Dresden begleiten aktuell etwa 60 pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler auf dem individuellen Lernweg. Das multiprofessionelle Team wird unterstützt durch die Schulsozialarbeit, zahlreiche Schulbegleiter und Freiwillige. Das Team der Erweiterten Schulleitung gestaltet gemeinsam mit Schulleiterin Maxi Heß die Schulentwicklung in den Bereichen Praktisches Lernen (u.a. Jugendschule), Lernformate, Perspektiven (NaWi, GeWi, Kunst und Sport, Sprachen), Digitalität, Netzwerkarbeit und Betreuung.

#TeamUnischuleTUD – Fragen ans Kollegium

Beim Tag der offenen Tür ist die beste Gelegenheit, um mit den Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern ins Gespräch zu kommen. Für alle, die nicht vorbei kommen konnten, befragen wir das #TeamUnischuleTUD ab Januar 2024 in einer monatlichen Interviewreihe zum eigenen Weg und Blick auf die “Schule der Zukunft” in Dresden. Eine Frage fehlt? Stellt sie gern auf den Social-Media-Kanälen oder schickt sie an unischule.presse@tu-dresden.de.

Nino Haustein “Ich erlebe uns als Zukunftsgestalter:innen!”

Lernbegleiter in der Jugendstufe (7-8) und Qualifizierungsstufe (9-10) für Gesellschaftswissenschaften, Mitglied der Erweiterten Schulleitung mit dem Fokus Schuljahresarbeitsplanung und Netzwerkarbeit

Seit wann bist du an der Universitätsschule Dresden? Seit Februar 2022

Was hast du studiert? Lehramt für Gymnasien mit den Fächern Englisch und Philosophie an der TU Dresden, danach dann das Referendariat für berufsbildende Schulen in Dresden und bei Freital.

Hast du auch berufliche Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? Ja, ich war vorher fast 5 Jahre an einer freien Schule, in der ich in der dortigen Oberschule und am Beruflichen Gymnasium eingesetzt war.

Warum bist du im #TeamUnischuleTUD? Statt Auswendiglernen und Leistungsdruck muss es in der Schule ums Lernen gehen. Genau das passiert hier und das möchte ich mitgestalten.

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil sie so ist, wie Schule im 21. Jahrhundert sein muss: individuelles Lernen, Teamwork, sinnvolles und sinnhaftes Arbeiten an Themen und Projekten. Und Pädagog:innen, die sich für die Entwicklung ihrer Kinder und Jugendlichen interessieren.

Bist du Lehrer oder Lernbegleiter? Ich bin Lernbegleiter, da ich Jugendliche in ihren Projekten, im Atelier und ihren individuellen Lernzielen unterstütze, berate, Stellen zum Wissensgewinn vermittle, methodisch assistiere und manchmal auch selbst Wissen vermittle.

Was schätzt du besonders an deinen Kolleginnen und Kollegen? Sie bringen Kreativität, Interesse an ihren Schüler:innen sowie den Wunsch mit, vieles zu ermöglichen. Ich erlebe sie alle als Zukunftsgestalter:innen!

Was fordert dich besonders heraus? Die Arbeit in den „Schneepflugjahrgängen“ – also die, in denen wir alles zum ersten Mal machen. Dabei kann ich aber auch meine Kreativität und Ideen immer am stärksten einbringen.

Was macht dir am meisten Freude in der Schule der Zukunft? Die Momente, in denen mir Jugendliche stolz ihre Ergebnisse von Projekten oder dem Lernen im Atelier präsentieren wollen – egal, ob Poetry Rap zum Thema Liebe, Podiumsdiskussionen zum Klima mit (echten!) Politikern oder Strafgesetzbüchern für Jugendliche einfach erklärt. Ich sehe dann immer, was die Jugendlichen so können und dass alles, was wir tun, gut ist.

Pia Heyne “Alle Schüler:innen verdienen individuelle Begleitung und Förderung.”

Lernbegleiterin in der Jugendstufe (7-8) und Qualifizierungsstufe (9-10) für die Perspektive Sprachen, Leitung der Jugend- und Qualifizierungsstufe (Jahrgang 7-10), Mitglied der Erweiterten Schulleitung mit dem Fokus Lernformate

Ich bin im #TeamUnischuleTUD… um Schule neu zu denken und zu gestalten und wirklich allen Schüler:innen das zu bieten, was sie verdienen: eine individuelle Begleitung und Förderung.

Seit wann bist du an der Universitätsschule Dresden? seit August 2021

Was hast du studiert? Ich habe in Jena an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Lehramt für Gymnasien in den Fächern Deutsch und Englisch studiert. Mein zweijähriges Referendariat habe ich in Görlitz und Dresden absolviert.

Hast du auch berufliche Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? In meiner Referendariatszeit war ich an Gymnasien und danach drei Jahre an einer Oberschule mit beruflichem Gymnasium tätig. Hier durfte ich mich allerdings schon in alternativen Lehr-Lernmethoden ausprobieren und habe sehr schnell für mich entdeckt, dass ich Schüler:innen nur dann individuell und zielorientiert begleiten kann, wenn ich auch Begleitung statt nur klassische Wissensvermittlerin bin.

Und wie bist du an die Unischule gekommen? Ich habe schon vor Beginn des Schulversuchs gelesen, dass die Unischule gegründet werden soll, und mitverfolgt, wie es mit dem Schulversuch vorangeht. Ich wollte Schule schon immer anders leben und Schüler:innen wirklich individuell beim Lernen begleiten und fördern. Das erstmals eine Schule in staatlicher Hand so etwas tun darf, hat mich fasziniert und sofort überzeugt, mich zu bewerben.

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil… wir Schüler:innen durch projektbasiertes und digitales Arbeiten auf das echte Leben vorbereiten. Sie lernen sich selbst zu organisieren, ihre Zeit einzuteilen, sich Ziele zu setzen, keine Angst davor zu haben, Fehler zu machen, im Team zu arbeiten und sich und ihren Arbeitsprozess regelmäßig zu hinterfragen.

Bist du Lehrerin oder Lernbegleiterin? Ich bin Lernbegleitung, weil ich überzeugt davon bin, dass ich ohne Begleitung den individuellen Lernprozess nicht sehe. Eine schlichte Ergebnissichtung spiegelt nicht die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen wider. Als Lernbegleitung lerne ich deshalb die Schüler:innen besser kennen und kann sie zielorientierter fördern.

Was schätzt du besonders an deinen Kolleginnen und Kollegen? Meine Kolleg:innen sind Teamplayer, sie sind kritikfähig, spontan, ideenreich, selbstbewusst, verlässlich und überzeugt davon, Schule zu verändern.

Was fordert dich besonders heraus? Alle meine Aufgaben im Blick zu behalten!

Was macht dir am meisten Freude bei der Arbeit an der Schule der Zukunft? Alles! Ich liebe die Vielfalt, die mir dieser Job bietet. Das Wichtigste sind für mich die Schüler:innen – ich bin mit Herz und Seele Pädagogin und mein Ziel ist es, jedem Kind die bestmögliche Zukunft zu bieten. Das Arbeiten im Team ist mir außerdem besonders wichtig, ich bin kein Einzelkämpfer und auch kein Einzeldenker, ich brauche den Austausch, um wirklich gute Ideen zu entwickeln, die im besten Falle helfen, die Schule der Zukunft mitzugestalten.

Jenny Karberg “In kurzer Zeit haben wir viel auf die Beine gestellt.

Lernbegleiterin im Kunstatelier der Mittelstufe (Klassenstufen 4-6)

Ich bin im #TeamUnischuleTUD… Ich habe das Studium mit dem Ziel aufgenommen, an einer zukunftsorientierten Schule zu arbeiten. Es kam für mich eigentlich nie in Frage, an eine Regelschule zu gehen.

Seit wann bist du an der Universitätsschule Dresden? seit August 2020

Was hast du studiert? Ich habe 2014 das Lehramtsstudium für Gymnasium in Germanistik und Kunst an der TU Dresden abgeschlossen.

Hast du auch berufliche Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? Ich habe eher wenig Erfahrung an Regelschulen, etwa 2 Jahre habe ich an einer Oberschule in Berlin Charlottenburg und an einer Oberschule in Nossen gearbeitet.

Und wie bist du an die Unischule gekommen? Im letzten Jahr meines Studiums sah ich in einer TV-Sendung die Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ), gegründet von Magret Rasfeld, in einem Portrait vorgestellt. Ich habe noch während der Sendung in der ESBZ angerufen, um ein Praktikum gebeten und man hat mich gleich aufgenommen. Nach drei Monaten Praktikum habe ich dann mein Referendariat angeschlossen. Auf diese Weise habe ich gelernt, wie es an neu gegründeten Schulen zugeht und dass ich flexibel und anpassungsfähig sein muss, um meine Aufgaben zu meistern.
Tatsächlich konnte ich an der ESBZ nicht bleiben. Mit der Familie haben wir uns dann für unseren Studienort Dresden entschieden. Dass die Unischule genau in dem Jahr gegründet wurde, in welchem wir umzogen, war eine Fügung des Schicksals.

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil… Das Erste, was man hier lernt – egal wie man involviert ist – ist, flexibel zu sein; im Denken und im Handeln. Das wird eine der größten Herausforderungen der Zukunft sein und ist es heute schon. Anpassungsfähigkeit aufbauen und Problemlösestrategien erlernen. Dabei lösen diese konkreten Handlungsstrategien das konkrete Wissen (der alten Schule) ab. Wir kennen die Probleme der Zukunft noch nicht. Wir können den Schülern also dazu kein konkretes Wissen vermitteln. Aber wir können ihnen vermitteln, wie sie damit umgehen können.
Als Schüler lernt man hier, dass man Verantwortung für sein Handeln selbst trägt, dass man nicht einfach nur das tut, was andere einem sagen. Wir brauchen zukünftig kreative Köpfe, die genau wissen, was sie können und was nicht. Und wir brauchen Menschen, die in der Lage sind, ihre Bedürfnisse zu erkennen und diese in einem gesunden Maß, heißt verantwortungsvoll für die Umwelt und die Mitmenschen, selbst zu befriedigen.

Bist du Lehrerin oder Lernbegleiterin? Beides, denn jemandem etwas “lehren” ist schon hin und wieder Teil meiner Aufgaben. Dann zeige ich etwas Konkretes, damit man es sich vorstellen oder nachmachen kann. Auch übers Nachahmen wird viel gelernt. Das sollten wir nicht vergessen! Das erlebe ich im Kunstatelier jeden Tag. Aber natürlich bin ich auch Lernbegleiterin. Ich begleite Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu neuen Zielen. Ich sorge dafür, dass der Raum für ihre Ideen da ist, dass Material und Werkzeuge vorhanden sind und sie diese ohne größere Unfälle nutzen können. Außerdem melde ich Ihnen regelmäßig zurück, wo sie sich auf ihrem Weg gerade befinden.

Was schätzt du besonders an deinen Kolleginnen und Kollegen? Unterscheiden sie sich von anderen Lehrkräften? Oh ja, das Team der Unischule unterscheidet sich – aus meiner Perspektive – schon sehr von Lehrern herkömmlicher Schulformen. Das grundsätzliche Verständnis mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe zu agieren, ist uns eigen. Wir sprechen und handeln respektvoll mit jedem. Wir erkennen die Eigenheiten einer jeden Person an und versuchen diese, im Alltag zu berücksichtigen. Sie haben direkte Auswirkungen auf unser Handeln.
Unsere Arbeit funktioniert nur im Team. Einzelkämpfer haben es bei uns nie lange ausgehalten. Dafür ist jedoch eine große Kompromissbereitschaft und ständige Abstimmung nötig. Für die meisten ist ihre Aufgabe hier nicht nur ein Job, sondern Berufung. 

Was hat dich an der Unischule am meisten überrascht? Ich bin ja seit dem 2. Jahr der Schulgründung dabei und am meisten überrascht mich, wie viel wir trotz teilweise widriger Bedingungen bereits auf die Beine gestellt haben. Häufig merkt man das im Alltagsstress nicht. Aber wenn man dann ins Gespräch mit Außenstehenden kommt, wie beispielsweise zum Tag der offenen Tür, dann bin ich jedes Mal überrascht und stolz auf das, was hier passiert.

Was fordert dich besonders heraus? Kreatives Arbeiten nach vielen Stunden direkt “am Kind”. Die Ergebnisse sind dann nicht perfekt.

Was macht dir am meisten Freude bei der Arbeit an der Schule der Zukunft? Das direkte Begleiten der Schüler:innen im Atelier und das Erstellen von Lernmaterial. Am tollsten ist jedoch, wenn sich die Ideen eines Schülers mit meinen Ideen zu seinem Thema verbinden lassen und daraus ein erstaunliches Produkt entsteht.

Julian Fischer “Schon im Studium kann ich an der Universitätsschule Dresden neue Wege gehen, die sinnvoll, lebensnah und kindgerechter sind.”

studentische Unterrichtsversorgung in verschiedenen Stufen in den Perspektiven Sprachen und Gesellschaftswissenschaften
Das heißt ich bin studienbegleitend tätig an der Universitätsschule Dresden (USD). Ich unterstütze eine Lernzeit in der Grundstufe (Klassenstufen 1-3) und betreue ein Sprachatelier in der Mittelstufe (Klassenstufen 4-6). Die Tätigkeit in verschiedenen Altersstufen ermöglicht es mir, die USD von „unten“ bis „oben“ kennenzulernen. Da ich mein Praktikum fürs Lehramt in der Oberstufe (Klassenstufen 7-9) gemacht habe, verstehe ich das Konzept jetzt noch besser, denn ich kenne den kompletten Zyklus.

Ich bin im #TeamUnischuleTUD, denn… Während des Studiums wird man mit vielen interessanten theoretischen Ansätzen und Ideen aus der Wissenschaft konfrontiert. Oft bekommt man dann gesagt, dass es an der Regelschule anders abläuft oder – obwohl die Forschung etwas Anderes sagt – nicht auf das Wissen von neuesten Studien zurückgegriffen wird. Aus diesem Grund bin ich an der Unischule: Hier wird versucht, auf die Erkenntnisse aus den Bildungswissenschaften, der Didaktik und Lehr-Lernpsychologie zurückzugreifen. Dabei werden neue Wege gegangen, die ich für sinnvoll, lebensnah und kindgerechter halte.

Was studierst du? Nach dem Bachelorabschluss in European Studies an der Universität Passau studiere ich jetzt Lehramt für Oberschulen (Deutsch und GRW Gemeinschaftskunde/ Rechtserziehung/ Wirtschaft) an der TU Dresden.

Seit wann bist du an der Universitätsschule Dresden? Von September 2023 bis Januar 2024 habe ich mein Block A Praktikum in der Oberstufe absolviert. Normalerweise ist dieses Schulpraktikum ein Vierwochen-Block, aber an der Universitätsschule Dresden wird ein neues Format erprobt: Ein ganzes Semester lang war ich einmal wöchentlich an der Schule und habe verschiedene Lernbegleitungen bei ihrer Arbeit kennengelernt sowie in unterschiedliche Veranstaltungen, Abläufe sowie Formate Einblick gewonnen. Im Anschluss an mein Praktikum bin ich nun als Unterrichtsversorgung übernommen.

Wie bist du auf die USD aufmerksam geworden? Ich habe die Vorlesung „Einführung in die allgemeine Didaktik“ bei Frau Prof. Dr. Langner besucht. In der Vorlesung wurde auf die Praktikumsmöglichkeit an der Universitätsschule Dresden aufmerksam gemacht und ich wusste sofort, dass ich diesen Ort kennenlernen möchte.

Hast du auch berufliche Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? Nein, ich wollte bereits während des Studiums mit alternativen Schulkonzepten in Berührung kommen und habe mich bisher weg von der Regelschule orientiert.

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil: die individuelle Förderung des Kindes steht im Vordergrund und es ist den Schüler:innen möglich, sich freier entlang ihren Interessen entfalten zu können. Es findet lebensnahes, projektorientiertes Lernen statt. Bei der Projektarbeit lernen die Kinder Methoden kennen, wie sie sich Dinge aneignen können. In unserer zukünftigen Welt braucht es Menschen, die wissen, wie sie sich in neue Bereiche einarbeiten können und wie Wissen verknüpft wird. Für unsere komplexe Welt braucht es keine auswendig gelernten Inhalte, sondern Menschen, die kreative Lösungsstrategien entwickeln können.

Was bist du bzw. willst du werden? Lehrerin und/oder Lernbegleiterin? Vielleicht braucht es einen Mix aus beidem. Manchmal braucht es einen kurzen Input, der bestimmte Sachverhalte erklärt oder Lerngegenstände müssen anschaulich dargeboten werden. Es sollte aber immer der Lernprozess der Kinder im Vordergrund stehen und nicht der Frontalunterricht des Lehrers. Deswegen müssen die Kinder in ihrem Tempo, mit ihren Interessen und Bedürfnissen unterstützt, begleitet und gefördert werden.

Warum hast du dich für den Beruf entschieden? Mir gefällt die Arbeit zusammen mit Menschen und noch schöner ist es, Kinder und Jugendliche auf ihrem Lern- und Entwicklungsprozesse zu begleiten und zu unterstützen.

Was fordert dich besonders heraus? Adäquat auf die heterogene Schüler:innenschaft einzugehen und dabei allen gerecht zu werden

Was macht dir am meisten Freude bei der Arbeit an der Schule der Zukunft? Zu erleben, wie Kinder sich intrinsisch für Lerngegenstände begeistern können, wenn man sie auswählen lässt. Welche Projekte sie auf die Beine stellen und welchen interessanten Gedanken sie nachgehen. Dass Schule ein Ort sein kann, an dem Kinder sich wohlfühlen und Lernmotivation gefördert wird.

“Biete und Suche” – Warum sollten die Lehramtsstudis an die Universitätsschule Dresden kommen? Hier kann man erleben, wie eine Lernlandschaft funktioniert, die sich zeitgemäß an den Kindern orientiert. Man arbeitet auf Augenhöhe mit den Schüler:innen und ist näher am Einzelnen. Für die Arbeit an der Universitätsschule Dresden braucht es eine hohe Flexibilität und Kreativität, weil man auf so viele unterschiedliche Bedürfnisse, Geschwindigkeiten und Niveaus eingehen muss.

Domenique Urban: “Als Freiwilliger kann ich die Aufgaben der Lernbegleitung von Pädagoginnen und Erziehern und auch mich selbst besser kennenlernen.”

Bundesfreiwilliger von September 2023 bis August 2024, Begleiter der Lernzeit sowie der Betreuung in den jahrgangsgemischten Gruppen der Grundstufe (Klassenstufen 1-3)

Ich bin im #TeamUnischuleTUD… weil ich schon länger andere Schulkonzepte kennenlernen wollte.

Und wie bist du an die Unischule gekommen? Ich habe nach einem Ort für den Bundesfreiwilligendienst gesucht. Freunde haben mir von der Universitätsschule Dresden erzählt und ich dachte, es ist ein guter Ort für mein Interesse, neue und andere Methoden kennenzulernen, wie man Kindern Wissen vermitteln kann.

Hast du auch Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? Ich habe bisher ausschließlich an Regelschulen gelernt.

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil… sie sich im ständigen Wandel befindet und Möglichkeiten sucht, um ihr Konzept der heutigen Zeit/Welt anzupassen, damit das Lernen dem heutigen Leben angepasst ist und dem zukünftigen angepasst sein wird.

Welche Rolle hast du im Freiwilligendienst? Ich bin Ansprechperson für die Kinder sowie Unterstützer der Lernbegleiter als auch der Erzieher in allen möglichen Bereichen.

Möchtest du gern Lehrkraft oder Erzieher werden? Und wie hilft dir der Freiwilligendienst an der USD dabei, diese Entscheidung zu treffen? Ich möchte momentan kein Lehrer oder Erzieher werden, weil ich mich persönlich noch nicht in dem Beruf sehe. Vor dieser wichtigen Entscheidung möchte ich noch mindestens eine andere Richtung austesten. Der Freiwilligendienst an der USD ist insofern hilfreich, dass ich meine Stärken besser kennenlernen konnte und entdecken durfte, was alles in den beiden Berufe steckt.

Wie würdest du deine Kolleg:innen beschreiben? Die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter sind sehr offen, geduldig, ehrlich und humorvoll. Ich erlebe die Lehrkräfte hier entspannter und geduldiger im Vergleich zur Regelschule.

Was macht dir am meisten Freude bei der Arbeit an der Schule der Zukunft? Ganz klar die Offenheit der Kinder und Kollegen, der abwechslungsreiche Arbeitsalltag. Außerdem ist bei den meisten Kindern die Freude am Lernen (noch) vorhanden. Ihnen dabei zu helfen, ihre Fragen zu beantworten, macht wirklich Spaß und gibt immer wieder neue Perspektiven.

Was fordert dich besonders heraus? Ich arbeite auch mit Kindern mit unterschiedlichsten kognitiven und weiteren Einschränkungen. Vor dem Freiwilligendienst hatte ich noch keinen bewussten persönlichen Kontakt zur Kindern mit Einschränkungen und ich musste mich in meinem Umgang mit ihnen langsam Herantasten. Das hat im Großen und Ganzen ganz gut geklappt.

Vor einer grünen Wand steht eine Reihe vieler bunter Schuhe. An der Wand ist das Logo und der Schriftzug Universitätsschule Dresden aufgebracht.

“Biete und Suche” – Warum sollten ich für einen Freiwilligendienst an die Universitätsschule Dresden kommen? Was sind die Voraussetzungen? An der USD kann sich jeder persönlich weiterentwickeln und seinen Horizont erweitern. Für ein Freiwilligenjahr solltest du mindestens 18 Jahre alt sein und 6 Monate oder mehr Zeit haben. Nützlich sind natürlich Offenheit einem neuen System, den Kollegen und Kindern gegenüber. Außerdem ist die eigene Neugier auf Wandel und Ausprobieren eine gute Voraussetzung.
Alle Details zu Bundesfreiwilligendienst und zum Freiwillige Sozialen Jahr (FSJ) sowie Kontaktdaten sind unten auf dieser Webseite im grünen Kasten zu finden.

Carolin Goldlücke “Die positiven Rückmeldungen der Kinder und Eltern sind mein persönlicher Ansporn.

Lernbegleiterin in der Grundstufe (Klassenstufen 1-3) für die Perspektiven Sprache/Deutsch, Mathematik, Werken und die Projektarbeit

Ich bin im #TeamUnischuleTUD, weil… ich hier die Möglichkeit habe, meinen Schülerinnen und Schülern ein ansprechendes und bedeutsames Lernsetting zu bereiten. Wir haben moderne, einladende Räumlichkeiten und vielfältige Lernmaterialien. Vieles davon greift auf reformpädagogische Ansätze zurück. Erkenntnisse aus der aktuellen Bildungsforschung finden bei uns tatsächlich Anwendung und das schätze ich sehr. 

Seit wann bist du an der Universitätsschule Dresden? Im Zeitraum von März 2022 bis Juli 2023 habe ich mein Referendariat an der USD gemacht. Danach habe ich eine Vollzeitstelle angenommen. 

Was hast du studiert? Ich habe an der Universität Leipzig mein Grundschullehramtsstudium mit den Fächern Deutsch (Kernfach), Mathematik, Sachunterricht und Werken absolviert. Direkt im Anschluss ging es für mich dann zum Ref an die USD.

Hast du auch berufliche Erfahrungen in der Regelschule gesammelt? Ich habe im Praktikum Erfahrungen an verschiedenen Regel-Grundschulen gemacht und durfte hier phasenweise auch offene Unterrichtsformen ausprobieren. Dabei habe ich gemerkt, dass die Kinder viel nachhaltigere Lernzuwächse erzielen, wenn sie selbst tätig werden können. Mit dem Lerngegenstand handeln, statt ihn bloß zu be-handeln, ist für mich dabei ein wichtiges Prinzip geworden. 

Und wie bist du an die Unischule gekommen? Tatsächlich hatte ich mich für das Referendariat gar nicht selbst an der USD beworben, sondern den Platz vom LaSuB erhalten. Ich war überrascht und erfreut zugleich, dass das Referendariat an der USD möglich ist. Im Verlauf habe ich dann eine umfangreiche und vielseitige Ausbildung erhalten. Dabei habe ich die Gruppe Merkur übernommen und bin hier seitdem als Stammgruppenleitung tätig. 

Die Unischule ist für mich die Schule der Zukunft, weil … sie den Fokus auf wichtige Schlüsselkompetenzen setzt. Schon in der Grundstufe werden den Kindern Strategien an die Hand gegeben, um die Themen und Fragen aus ihrer Lebenswelt zu bearbeiten. Es wird eigenständig geforscht, recherchiert und aufbereitet. Dabei spielt auch das Reflektieren des eigenen Lernens eine wichtige Rolle. Ich denke, dass diese Herangehensweise die Grundlage bildet, um flexibel mit unterschiedlichsten Herausforderungen umgehen zu können. Den Kindern wird früh klar, dass sie ihre Umwelt selbst (mit)gestalten können und dass sie dabei Verantwortung tragen. Dieses Wissen über die eigene Selbstwirksamkeit ist in der Persönlichkeitsentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler schon in der Grundstufe spürbar. Ich erlebe täglich Kinder, die mit viel Enthusiasmus und Freude ihre Projekte beforschen und Spaß am Lernen haben. 

Bist du Lehrerin oder Lernbegleiterin? In der Grundstufe führen wir die Kinder an die Lernkultur unserer besonderen Schule heran. Dabei geht es vor allem um Arbeitstechniken und Lernstrategien, sozusagen das Repertoire, aus dem die Kinder später immer wieder schöpfen werden. Dies muss natürlich erklärt und besprochen, eben auch „gelehrt“ werden. Bei uns funktioniert das, indem es an einen konkreten Inhalt oder eine Frage geknüpft ist. Das vollzieht sich dann in den sogenannten Darbietungen. Hier sollte immer auch transparent werden, warum eine bestimmte Methode oder das Wissen über einen bestimmten Inhalt von Bedeutung ist. Den klassischen Frontalunterricht gibt es bei uns trotzdem nicht. Der Austausch findet in Gesprächskreisen statt. Auf dem Teppich, an dem wir uns mit der Gruppe treffen, kann ich Dinge ansprechend präsentieren und die Auseinandersetzung damit anregen. 
Sobald die Schülerinnen und Schüler ins eigenständige Tun übergehen, begleite ich diesen Prozess. Hier muss ich im Blick behalten, wer welches Maß an Unterstützung benötigt und wie ich den Weg für nächste Schritte ebnen kann. 

Was schätzt du besonders an deinen Kolleginnen und Kollegen? Unterscheiden sie sich von anderen Lehrkräften? Ich denke, wenn wir im Team eine Eigenschaft teilen, dann ist es die Flexibilität. Mich hat es von Beginn an beeindruckt, wie positiv an der USD mit Herausforderungen und Veränderungen umgegangen wird. Ich finde, dass wir enorm anpassungsfähig sind – immer offen für Neuerungen und mit dem Willen, unsere Schule noch besser zu gestalten. In den vergangenen 2 Jahren hat sich unsere Schule rasant weiterentwickelt. Das wäre ohne unseren Teamgeist und den „Drive“, der hier versprüht wird, nicht denkbar. 

Was macht dir am meisten Freude bei der Arbeit an der Schule der Zukunft? Die positiven Rückmeldungen der Kinder und Eltern sind mein persönlicher Ansporn.  Um ein Beispiel zu nennen: Im letzten Schuljahr wechselte ein Kind im Quereinstieg zu uns, das ein schwieriges Selbstkonzept hatte. Innerhalb kürzester Zeit hat dieses Kind zu neuem Selbstvertrauen gefunden, hat wieder Freude an Schule entwickelt. Die Lernerfolge haben sich dann quasi ganz nebenbei eingestellt.
Dabei ist mir erneut bewusst geworden, welche tollen Bedingungen wir hier bieten können und dass wir ein echter Lern- und Lebensort sind. 

Was fordert dich besonders heraus? Jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen im Blick zu behalten und ihm gerecht zu werden. Dazu bedarf es immer wieder auch einen selbstkritischen Blick auf die eigene Arbeit.

“Biete und Suche” – Warum sollte eine Lehrkraft an die Universitätsschule Dresden kommen? Unsere Schule ist ein Ort, an dem Schule neu gedacht wird – und an dem einem alle Möglichkeiten dazu bereitstehen. Wer an die Unischule kommt, kommt in eine große Familie aus vielen kreativen Köpfen. Man wird herzlich aufgenommen und erhält Unterstützung, wo man sie braucht. Ich habe diesen Zusammenhalt und diese gemeinsame Leidenschaft bisher noch nirgendwo so erleben können und denke, das zeichnet uns aus. 

Das nächste Interview folgt an dieser Stelle im September 2024.

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Die Universitätsschule Dresden wächst… und mehr Schülerinnen und Schüler benötigen mehr Lehrkräfte und Erzieherinnen. Für Interessierte an der Mitarbeit an der Schule in öffentlicher Trägerschaft stehen das Bewerbungsportal für den Sächsischen Schuldienst “Lehrer werden in Sachsen und der Eigenbetrieb Kindertagesstätten der Stadt Dresden offen. Bei Interesse treten Sie gern in Kontakt mit der Schulleitung!

Kommt “Auf Arbeit mit… Pia Heyne”! Weitere Fragen beantwortet die Lernbegleiterin in den Klassenstufen 7 bis 9 im folgenden Interview. Auch Lehramtsstudent Florian, der gerade sein Schulpraktikum absolviert, kommt zu Wort.
Vor einer grünen Wand steht eine Reihe vieler bunter Schuhe. An der Wand ist das Logo und der Schriftzug Universitätsschule Dresden aufgebracht.

Auf der Suche nach einem spannenden Einsatzort für einen Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)? An der Universitätsschule Dresden können Interessierte mit dem Schuljahresbeginn starten, als “Bufdi” auch während des Schuljahres. Aufgaben sind zum Beispiel die Betreuung von Schülerinnen und Schülern während des Schultages in der Projektarbeit und während der Ganztagsbetreuung, aber auch alltägliche Verwaltungstätigkeiten. Interessenten sollten mindestens 18 Jahre alt sein und 6 Monate oder mehr Zeit haben. Die Bewerbung für den Bundesfreiwilligendienst (Lebenslauf und Motivationsschreiben) sowie individuelle Fragen zur Bewerbung und einem Kennenlerngespräch senden Sie bitte an Sandra Pohling.
Mehr Informationen über den Bundesfreiwilligendienst finden Sie auf der Webseite der Stadt Dresden. Die Informationen zum FSJ gibt es beim PARITÄTISCHE Freiwilligendienste Sachsen gGmbH.

📺👇 Zur Schulgemeinschaft gehören die Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern, Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter, aber auch Freiwillige, und natürlich Studierende und Forscherinnen und Forscher der TU Dresden. Die wissenschaftliche Leiterin des Schulversuchs Prof.in Anke Langner hat für die TU Dresden schon viele “Gute Fragen zum Thema Bildung” beantwortet: Gibt es in der Schule der Zukunft noch Frontalunterricht? Schaden Noten dem Lernerfolg? Was macht die Universitätsschule Dresden anders als andere Schulen? 

Ausschreibung – Nutzbarmachung von ChatGPT zur Erstellung von Lernbausteinen
Die Universitätsschule Dresden sucht einen Dienstleister / eine Dienstleisterin, der / die basierend auf der Technologie von ChatGPT ein System entwickelt zur Erstellung sogenannter Lernbausteine für unterschiedliche Bildungsniveaus und für unterschiedliche Jahrgänge mit dem Schwerpunkt Mathematik, Informatik und Programmierung. Die Ergebnisse der KI sollen im Rahmen der Bausteinarbeit an der Universitätsschule Dresden eingesetzt werden. In einem zweiten Schritt sollen die Lehrerinnen und Lehrer der Universitätsschule Dresden darin trainiert werden, dieses Format zu nutzen um Lernbausteine selbstständig zu erstellen und zu überarbeiten. Wir setzen voraus, dass der Dienstleister / die Dienstleisterin vertraut ist mit dem Format der Lernbausteine mit seinen differenten Elementen sowie mit der Verknüpfung mit den in der USD üblichen Lernpfaden. Die Entwicklungsarbeit beginnt im März. Erste Ergebnisse – eine Schablone um ChatGPT gelingen anzufragen – müssen bereits Ende März vorliegen. Bitte senden Sie ihr Angebot an info@universitaetsschule.org.

Über die Universitätsschule Dresden

Die Universitätsschule Dresden ist eine Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft. Aktuelle Informationen der Schulträgerin Stadt Dresden finden Sie auf der Webseite www.dresden.de/schulbeginn.

Die Universitätsschule Dresden ist ein gemein­sames Projekt der Landes­haupt­stadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissen­schaft­li­cher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiter­bildungs­schule für Lehrerinnen und Lehrer. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle ForUS an der TU Dresden.

Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
Informationen zur Universitätsschule Dresden: http://universitaetsschule.org


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Die Universitätsschule ist ein gemeinsames Projekt
von Landeshauptstadt Dresden und TU Dresden.